Herzkreislauferkrankungen & Rheuma
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Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen weisen häufig ein erhöhtes Risiko für Herzkreislauferkrankungen wie Schlaganfall und Herzinfarkt auf.
Daher sollten Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen besonders auf ihre Gesundheit achten. In unserer Praxis werden die Risikofaktoren für Herzkreislauferkrankungen regelmäßig erfragt und untersucht. Zu den Risikofaktoren für Herzkreislauferkrankungen gehören:
- Rauchen
- Diabetes mellitus
- Bluthochdruck
- Fettstoffwechselstörungen
- Übergewicht
Zur Berechnung des individuellen Risikos für Herzkreislauferkrankungen stehen verschiedene Online-Rechner zur Verfügung. Einen Rechner zur Bestimmung des individuellen Herzinfarktrisikos finden Sie hier.
Leider werden bei den meisten Risikorechnern die entzündlich-rheumatischen Erkrankungen nicht als zusätzliche Risikofaktoren berücksichtigt. Daher ist bei dieser Patientengruppe mit einem höheren Risiko zu rechnen, als in der Berechnung angegeben. Die für die Berechnung des Risikos benötigten Laborwerte sind Bestandteil unserer regelmäßigen Laborkontrollen und können in unserer Praxis erfragt werden. Menschen, bei denen eine Verengung der Herzkranzgefäße oder ein Diabetes bekannt sind, befinden sich automatisch in der höchsten Risikostufe. Daher ist eine Berechnung für diese Patientengruppe nicht notwendig.
Rauchen
Zigarettenkonsum stellt nicht nur einen Risikofaktor für Herzkreislauferkrankungen dar. Rauchen steht auch unter dem Verdacht, rheumatische Erkrankungen auslösen zu können. Zudem sprechen einige Rheumamedikamente, die sogenannten Biologika, bei Rauchern schlechter an. Daher sollte der Zigarettenkonsum unbedingt beendet werden. Dies ist jedoch leichter gesagt als getan. Wir möchten Ihnen bei dem Weg in ein rauchfreies Leben helfen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bietet ein Programm an, welches Sie bei dem Ausstieg in ein rauchfreies Leben unterstützt.
Den Link zu dem Programm finden Sie hier.
Diabetes mellitus
Der Blutzucker sollte bei Patienten mit Diabetes mellitus optimal eingestellt werden. Unzureichend eingestellte rheumatische Erkrankungen und entzündungshemmende Medikamente wie „Cortison“ können den Blutzucker verschlechtern. Die Rheumaerkrankung sollte daher optimal eingestellt werden. Zur Blutzuckereinstellung nehmen Sie bitte Kontakt zu Ihrem Hausarzt oder Ihrem Diabetologen auf.
Bluthochdruck
Ein Bluthochdruck liegt bei Blutdruckwerten von 140/90 mmHg oder höher vor. Auch einige „Rheumamedikamente“ wie „Cortison“ oder „NSAR“ können zu einem Blutdruckanstieg führen. Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie Ihren Blutdruck kontrollieren möchten. Sollten bei Ihnen regelmäßig erhöhte Blutdruckwerte gemessen werden, müsste eine blutdrucksenkende Therapie eingeleitet werden. Zur Blutdruckeinstellung nehmen Sie bitte Kontakt zu Ihrem Hausarzt auf.
Fettstoffwechselstörungen
Einige „Rheumamedikamente“ könnten zu einem Cholesterinanstieg führen. Bei den Cholesterinwerten ist eine Differenzierung zwischen dem „guten“ HDL-Cholesterin und dem „schlechten“ LDL-Cholesterin zu empfehlen. Diese erfolgt Routinemäßig in unserer Praxis. Das Lipoprotein(a) stellt einen weiteren unabhängigen Risikofaktor für Herzkreislauferkrankungen dar. Die Bestimmung des Lipoprotein(a) erfolgt nicht routinemäßig in unserer Praxis. Bei erhöhten Blutfettwerten kann zur weiteren Einschätzung des Risikos für Herzkreislauferkrankungen eine spezielle Ultraschalluntersuchung der Halsgefäße hilfreich sein. Diese ist in unserer Praxis leider nur als kostenpflichtige Leistung möglich. Zur Blutdruckeinstellung nehmen Sie bitte Kontakt zu Ihrem Hausarzt auf.
Übergewicht
Übergewicht geht häufig mit Diabetes und Bluthochdruck einher und führt daher ebenfalls zu einem erhöhten Risiko für Herzkreislauferkrankungen. Zudem hat starkes Übergewicht weitere negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Zur Abschätzung des Übergewichtes stehen Online-BMI-Rechner zur Verfügung. Einen Rechner finden Sie hier. Die Ursachen für Adipositas sind vielfältig und häufig gelingt es Patienten ohne professionelle Hilfe nicht, das Gewicht dauerhaft zu reduzieren. Daher sollte, insbesondere bei hohem oder sehr hohem Übergewicht, die Vorstellung in einem Adipositaszentrum in Erwägung gezogen werden.